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Mittelsteinzeitliche Funde: Rundholz am See
Bronze- und steinzeitliche
Funde: Hügelgräber am Klingberg
Eisenzeit: Urnenfunde an verschiedenenen Stellen
im Gemeindegebiet
Slawenzeit: Gründung des Dorfes etwa 9.
Jahrhundert;
Grabouwe = Hainbuchenort
Scherbenfunde
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1433: Erste urkundliche Erwähnung im Zehntregister des
Bischof Schele zu Lübeck, in dem "Grabouwe als ein Dorf mit 10 Hufen aufgeführt
wird, das von jedem Hof einen Scheffel Winterweizen gibt." Grabau gehört zum
Kirchspiel Leezen.
1588: Nach dem Tod von Jasper von Bockwold auf
Borstel Teilungsvertrag über sein Erbe für seine vier Söhne, wobei Borstel mit
Grabau, Seth und Oering an Johann von Bockwold (von Buchwald) fällt.
17.
Jahrhundert: Eintrag von "Holländerkindern" aus Grabau im Taufregister der
Sülfelder Kirche. Demnach ist Grabau im 17. Jahrhundert kein Gutsdorf mehr,
sondern ein Meierhof (Holländerei), zu Borstel gehörig.
18. Jahrhundert: Intensivierung der Landwirtschaft.
1804: Nach mehrfachem Besitzerwechsel
auf Borstel, wird Grabau
von Borstel abgetrennt und an den Hamburger
Stadthauptmann Janisch verkauft. Es heißt jetzt "Adliges Gut Grabau".
Im 19. Jahrhundert gehört es zu den "Spekulationsgütern",
mit
z.T. rasch wechselnder Gutsherrschaft:
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1807 von Herzele
1811 Frau
Oberjägermeister von Moltke
1821 G. Schröder
1846 A. Arnemann
1861 H. Wehber
1881 Th. Wehber
Es folgen im 20. Jahrhundert:
1905 G. Lahusen (*)
1933 Fr. Bölck |
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1936: Übernahme durch
die Deutsche Wehrmacht, zunächst als Remonteamt, ab 1942 als Heeresgestüt.
1947: Aufsiedlung des Gutes unter Beibehaltung eines Restgutes mit ca.
100 ha.
Eigenständige Dorfgemeinschaft mit nebenamtlich tätigem Bürgermeister.
1950, 1959, 1980, 1992: Erweiterung des Dorfes durch Baulanderschließung,
770 Einwohner im Jahr 1999.
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(*) Gustav Lahusen: Erweiterung
des Gutes durch bauliche Maßnahmen, Grunderwerb und Neuansiedlung von Arbeitskräften.
Das, was
heute auf dem Gutshof zu sehen ist, stammt größtenteils aus
der Lahusenschen Zeit. Das "Weiße Haus", einst Sitz der Gutsherrschaft,
ließ
1804 Gutsbesitzer Janisch bauen. Der "Uhrenstall" ist nach dem "Weißen Haus"
wahrscheinlich das älteste Gebäude in Grabau.
Die zweite große Gutsscheune,
erbaut 1826,
die, wie in Schleswig-Holstein üblich, parallel zum
"Uhrenstall" stand, wurde 1969 abgerissen.
Das "Schloss", das G. Lahusen
1906 - 1909 errichten ließ, gehört seit 1998 den irakischen Brüdern Al Talkani. |
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1949: erhält
Grabau, das immer noch
dem Kirchspiel Sülfeld, Kreis Segeberg, zugeordnet ist, in der ehemaligen Gedächtniskapelle,
die
G. Lahusen für seine früh verstorbene Tochter errichten
ließ, eine eigene Kirche.
Schloss und Kapelle sind, außergewöhnlich für
diese Gegend, in Muschelkalk aufgeführt.
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Hoherdamm am Grabauer See
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Im Mittelalter: Stau der Norderbeste zu einem See in dem eiszeitlich
gebildeten Tunneltal bei Grabau, vermutlich durch Reinfelder Mönche.
1530 wird im Zusammenhang mit dem Prozess über die Anlage des Alster-Trave Kanals,
den Marquard von Bockwold auf Borstel mit dem Hansestädten Hamburg und Lübeck
führt, der "Hager Dam" erstmals erwähnt.
1588 fallen u. a. Grabau
und Hoherdamm durch den Erbteilungsvertrag des Besitzers auf Borstel an Johann
von Bockwold.
1652 beschreibt Dankwerth das Hoherdammer Messing-
und Kupferwerk in seiner Landesbeschreibung. Die Borsteler Herren treten als
Verpächter auf.
Von 1661 liegt ein erstes Inventarverzeichnis der Werke
vor.
Ab 1674 liegen Pachtverträge vor. In den Kriegswirren des 17. Jahrhunderts
werden die Werke durch eine Feuerbrunst zerstört, danach wieder aufgebaut.
1795 stellt sich im ganzen Land eine Wirtschaftsflaute bei
den Kupferhämmern ein. Das königliche Finanzkollegium, eine Art Auffanggesellschaft
, pachtet die Werke. Außer Kesseln, Dach- und Schiffsplatten und Messingdraht
werden Münzen für die Altonaer
Münze hergestellt.
1807 verkauft
von Brockdorf zu Borstel das Werk an das Finanzkollegium. Pläne, auch Stahl
zu Sensen und Messerschneiden zu
verarbeiten, scheitern.
1833 erfolgt der Umbau des Kupfer- und Messingwerkes in eine Kornwassermühle, nachdem
der Besitzer von Grabau, G. W. Schröder, die Anlage erworben hat.
1860 verkauft A. Arnemann, nun Besitzer auf Grabau, Hoherdamm. Die Besitzer
der Mühle wechseln häufig. |
1866 erwirbt der neue Besitzer von Grabau,
H.Wehber, Hoherdamm
wieder.
Das Mühlenwerk lässt er durch den
Einbau einer Dampfmaschine
modernisieren.
So bleibt auch bei niedrigem
Wasserspiegel der Mühlenbetrieb
aufrechterhalten.
1876 wird
das alte Mühlengebäude erneuert und aufgestockt.
1910 legt, G. Lahusen,
seit 1906 Besitzer von Grabau,
die Mühlenanlage still.
1936 lässt das Remonteamt in Grabau das Mühlengebäude
zu einem Altersheim
umbauen.
1992 verkauft die Gemeinde Grabau das ehemalige Mühlengebäude
an das Amt Bad Oldesloe Land zur Unterbringung von Asylbewerbern.
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D. und E. Moßner
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Vielen Dank
an D. und E. Moßner, die uns diese Chronik zur Verfügung gestellt haben.
An
dieser Stelle möchte ich auch erwähnen, dass es noch einige Exemplare der Grabauer Chronik zu kaufen gibt. |
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